Waldbaden – Was ist das eigentlich?

Ist das nicht einfach der gute alte Waldspaziergang mit neuem Namen? Teils teils – der Begriff kommt aus dem japanischen und heißt dort „Shinrin Yoku“, wo es eine anerkannte, schulmedizinische Behandlungsform und Teil der Gesundheitsfürsorge ist. In der Tat kann die Waldatmosphäre viel zu unserer Gesundheit beitragen. Farbe, Licht- und Schattenspiel sowie die Ruhe im Wald sorgen für ein ausgeglichenes und zufriedenes Körpergefühl.

Auch der erhöhte Sauerstoffgehalt und die Luftfeuchte fördern die Konzentrationsfähigkeit und unterstützen das Immunsystem. Dazu kommt noch das Einatmen der Botenstoffe in Form von organischen Verbindungen und ätherischen Ölen, die die Bäume aussenden, den sogenannten Terpenen. Diese Kombination senkt den Cortisolspiegel im Blut, der bei Stress erhöht ist und sorgt dafür, dass wir in eine tiefe Entspannung finden und neue Kraft schöpfen können.

Shinrin Yoku - Eintauchen in die Waldatmosphäre

Waldbaden: Spüren mit allen Sinnen

Die Unterschiede zu unserem Verständnis vom Aufenthalt im Wald bestehen in der Art, wie man den Wald auf sich wirken lässt. Wörtlich bedeutet der japanische Ausdruck so viel wie „Eintauchen in die Waldatmosphäre“ und legt den Fokus weniger auf Aktivität wie spazieren gehen als auf Achtsamkeit und Meditationsübungen. Der Aufenthalt soll bewusst mit einer Kombination aus Bewegung und Entspannungstechniken gestaltet werden, um so eine Tiefenentspannung zu erreichen.

Man nimmt die Gerüche einzeln wahr, spürt den federnden Moosboden unter den Füßen, sieht das Sonnenlicht durch das Blätterdach flirren und hört das sanfte Rauschen der Wipfel und die unterschiedlichsten Vögel singen. 

Über Baumstämme balancieren, Atem- oder Yogaübungen machen oder Tai-Chi praktizieren: alle Übungen, die einen ins hier und jetzt holen und den Gedankenstrom für eine Zeit versiegen lassen, sind erlaubt und erwünscht. Sich die Zeit nehmen, an einem Ort zu verweilen, um die Sinneseindrücke in allen Facetten wahrzunehmen, das macht den Charakter des Waldbadens aus. 

Und was mache ich ohne Wald – kann ich diese Erfahrung nicht auch in meinen eigenen 4 Wänden machen?

Um das Waldbaden zu praktizieren, muss man übrigens gar nicht unbedingt in den Wald gehen – nicht jeder hat auch direkt einen in der Nähe.

Mit einer lebendigen Mooswand kann man einige der positiven Effekte des Walds zu sich nach Hause holen. Die Regulierung der Luftfeuchtigkeit und des Sauerstoffgehalts der Luft neben dem beruhigenden Anblick der grünen Mooswand kann die Erinnerung wach- und den Cortisolspiegel niedrig halten.

So wird die Waldatmosphäre zu einem integralen Bestandteil der Wohn- oder Arbeitsumgebung.

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